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Fair. Transparent. Verursachergerecht.

Das Stauzuschlagsverfahren der TRAVECO Transporte AG und der WANKO Informationslogistik GmbH

Traveco | Logistik Life | Tourenplanung | | Artikel von Christian Schulz
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Deutschland/Schweiz: Die Corona Krise hat auch massive Auswirkungen auf den Lastkraftverkehr. Die Zahl der Staus sank in Deutschland um ca. 30%, die Zeit die Autofahrer im Stau stehen um 52%.

Gerade im Güterverkehr sollte die aufziehende Gewitterfront bereits erkannt sein. Was ist eigentlich, wenn wieder alles "normal" ist? Sicher ist: Nachfrage, Konsum und Verkehr werden wieder exponentiell steigen. Ebenso die launige Kundschaft, die lange wartet, weil es sich mal wieder staut. Kleine Erinnerung: Allein in Deutschland verbrachten Verkehrsteilnehmer 2019 mehr als 520.000! Stunden im Stau, die ca. 1,4 Millionen Staukilometer entsprechen dabei ca. 35 Erdumrunden.

Fast proportional verhält sich die Faktenlage in der Schweiz. Für die finanz- und fairnessaffinen Schweizer ist daher auch eine gerechte Verteilung der Staukosten ein Thema. Schon früh erkannten die Schweizer Transporteure den hohen Risikofaktor der hinter dem ganzen Zahlenwerk steht: Je länger ein LKW im Stau der Ballungszentren steht, desto geringer wird auch dessen Produktivität. Dies kann für Spediteure schnell in einer Kostenfalle enden, denn trotz hoher Anzahl an Aufträgen wird die Anzahl der Zustellungen und somit gegebenenfalls auch die Auslastung der LKWs problematisch. Und die Fixkosten für den Fuhrpark bleiben unverändert.

Ausgangspunkt der Überlegungen der TRAVECO Transporte AG war dabei der verkehrstechnische Hotspot um Zürich. Gesegnet mit enormen Stauaufkommen und hohen Wartezeiten. Dennoch fordern die Schweizer Kunden auch eine hohe Termintreue. Eine Unzahl von fixierten Lieferterminen sind in "just-in-time-Zeiten" eine besondere Herausforderung.
Inflationsähnlich stiegen hier die Kosten, der Produktpreis "Lieferung" blieb konstant.

In einem ersten Schritt erhoben Schweizer Transportunternehmen einen pauschalen Zuschlag. Dies sorgte in der Folge bei vielen Kunden für Unmut, denn die individuelle Liefersituation wurde nicht berücksichtigt. Einfach und schnell zu erreichende Ziele wurden so gleichermaßen getroffen, wie Ziele mit hohem "Stop-and-go-Faktor". Die Kunden fühlten sich, nachvollziehbarerweise, unfair behandelt.

Die Geschäftsführung der TRAVECO Transporte AG ging von Anfang an einen anderen Weg und setzte auf einen Stauzuschlag nach dem Verursacherprinzip.
Mit dieser Idee steuerte TRAVECO ihren langjährigen Softwarepartner, die Wanko Informationslogistik, aus Bayern an. Gemeinsam wurde ein entsprechendes Projektteam gebildet, welches die Anforderungen der Beteiligten analysierte, gewichtete und schließlich auch technisch spezifizierte.

Die Nationalstraßen in der Schweiz wurden in Abschnitte definiert und wiederum mit verschiedenen Parametern, wie dem Stauaufkommen, belegt. Die Definition der Abschnitte basierte auf Vergangenheitsdaten und der praktischen Einschätzung der Fahrer und Disponenten. Gerade, weil auch die jahrzehntelange Erfahrung berücksichtigt wurde, gelang eine transparente und praxistaugliche Modellierung.
Für jede Sendung wird kontinuierlich, im Kontext mit der Tour ermittelt, wie hoch der Anteil an aufschlagbewährten Straßenanteilen ist. Da sich die Straßenverhältnisse auf einzelnen Streckenanteilen auch ändern können (bspw. wenn eine Baustelle wieder geschlossen wird) wird mit einem dynamischen Verfahren gearbeitet, das genau diese Faktoren ebenfalls berücksichtigt.

Für die finale Abrechnung am Monatsende ergeben sich für alle Sendungen der Kunden nun faire, nachvollziehbare und transparente Kosten.
Um ein entsprechendes Controlling zu gewährleisten werden die definierten Stauzonen in Zusammenarbeit mit der VIASUISSE (Schweizer Kompetenzzentrale für Verkehrsinformationen) immer wieder monitored und beurteilt. Auch hier geht die TRAVECO einen Schritt voraus und ist der First Mover in der Schweiz.

Die komplette Datenpflege erfolgt in einem neu entwickelten Bereich der Wanko-Software-Suite und machte es in der Disposition somit einfach, Veränderungen zu erfassen und schnittstellenfrei zu bearbeiten.

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